Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Gäste,
der Schäferlauf 2018 ist leider schon wieder zu Ende. Viel zu schnell verrinnt die Zeit von der Festspiel-Premiere am Freitagabend bis zum Brillantfeuerwerk am späten Montagabend. Es war ein tolles Fest, das die Wildberger und die unzähligen Besucher aus Nah und Fern begeistert hat.
Die gute Stimmung in der Stadt hat alle erfasst, noch dazu hatten wir unglaubliches Glück mit dem doch wechselhaften Wetter. Der Regen kam immer erst nach den Veranstaltungen. Nach unseren Zählungen waren rund 25.000 Menschen an den vier Tagen dabei und haben das abwechslungsreiche Programm miterlebt. Ob Jung oder Alt, für jeden Geschmack war etwas dabei, sei es beim Festspiel, beim Leistungshüten, dem Festzug, beim eigentlichen Schäferlauf, auf dem Kunsthandwerker- und Bauernmarkt, bei den Tieren auf dem Schaubauernhof, dem Krämermarkt, bei den Angeboten der Landwirte und der evangelischen Kirchengemeinde sowie den Konzerten im Festzelt oder in dem beliebten Vergnügungspark.
Gerade diese Mischung aus Tradition und Moderne macht unser Heimat- und Brauchtumsfest zu etwas Besonderem. Dass alles so wunderbar gelaufen ist, verdanken wir den vielen Händen, die zum Gelingen beigetragen haben. Vor und hinter den Kulissen ist unglaublich viel Arbeit geleistet worden, das verdient ein herzliches Dankeschön und großen Respekt.
„Seid von Herzen willkommen in Wildbergs gastlichen Mauern“, heißt es im „Der Klosterschäfer und des Teufels Puppenspieler“. Man kann es sich gar nicht mehr vorstellen, dass jemals ein Schäferlauf nicht mit der Vorstellung von Eugen Memmingers Heimatstück begonnen haben könnte. Und so hat auch in diesem Jahr die Festspielgruppe unter der Leitung von Lea Ammertal das sehr zahlreiche Publikum restlos begeistert – sowohl am Freitagabend als auch erstmals am Samstagabend.
Beim Leistungshüten am Sulzer Eck hatten wir ebenso Glück mit dem Wetter wie während des gesamten Schäferlaufs. Wir stellen fest, dass immer mehr Menschen das Zusammenspiel von Schäfer, Hund und Schafherde am Sulzer Eck beobachten. Es ist schön zu sehen, dass sich so viele für den berufsständischen Teil des Schäferlaufs interessieren, der wieder einmal mit der Unterstützung durch die Familie Bauer so gut gelungen ist. Die Besucher fühlten sich sichtlich wohl und genossen den Morgen mit dem Wettbewerb, der musikalischen Umrahmung durch die „Weilheimer Lumpenkapelle“ und der Bewirtung durch den TSV Wildberg. An dieser Stelle möchte ich es nicht versäumen, dem Gewinner Herbert Schaible aus Aidlingen nochmals zum Sieg zu gratulieren. Zum dritten Mal in Folge holte er die Meisten Punkte.
Der Sonntagmorgen begann für die Wildberger musikalisch mit dem Weckruf der Stadtkapelle, die wenig später auch beim Schäferlaufmorgen am Rathaus aufspielte. Mit den Darbietungen durch Brauchtums- und Trachtenvereine und dem Angebot an schwäbischen Spezialitäten durch Wildberger Vereine hätte der Schäferlaufmorgen nicht schöner beginnen können. Das i-Tüpfelchen war, dass wir zum ersten Mal unsere neue Schäferlauffahne präsentiert haben. Sie wird künftig immer dabei sein, wenn die Wildberger Fahnenabordnung die Schäferläufe in Markgröningen und in Bad Urach besucht.
Nur wenig später setzte sich der beeindruckende Festzug in Bewegung. Die knapp 70 Gruppen boten einen prächtigen Anblick. Die Straßen waren gesäumt von Tausenden von Menschen, die rund 1500 Teilnehmern im Festzug Beifall spendeten. Angeführt von der Reiterstaff el der Landespolizei und dem Herold mit der Stadtfahne zogen die Teilnehmer in historischen Trachten, Musik- und Volkstanzgruppen, Pferde, Schafe, geschmückte Kutschen und Festwagen von der Oberstadt zum Schäferlaufplatz.
Auf dem Festplatz bereitete Eberhard Fiedler dem Festzug einen herzlichen Empfang und moderierte den Nachmittag mit sehr viel Schwung und Humor. Wir durften in diesem Jahr die parlamentarische Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch, die Landtagsabgeordneten Thomas Blenke und Klaus Dürr, Landrat Helmut Riegger, unseren Ehrenbürger Walter Schultheiß und erstmals Siegfried Eckert, den Bürgermeister aus Gutach sowie die Geschäftsführerin der Vogtsbauernhöfe als Ehrengäste begrüßen.
Erster Höhepunkt war sicher, als Achim Olbrich, der Dirigent der Stadtkapelle, seinen Taktstock zur Hand nahm und elf Musikkapellen mit 300 Musikern gleichzeitig durch die Klänge von „Unser Schwabenland“ führte. Das neue Schäferkönigspaar Sophia Hagenlocher und Dominik Fröschle wurde gekrönt, und zu ihren Ehren zeigte die Wildberger Trachtengruppe den Schäfertanz. Das Königspaar bekam übrigens zum ersten Mal neben einer Urkunde eine Medaille umgehängt, mit einem tollen Motiv: Das Turbo-Schoaf, das auch den Eintritts-Pin 2018 zierte. Und wir hatten eine weitere Premiere im Programm. Es ist Tradition, dass Akteure, Helfer und Gäste unter der musikalischen (An)Leitung des Tenors Andreas Kramer mit Begleitung der Stadtkapelle ein gemeinsames Lied singen. Bisher war das das schwäbische Volkslied „Es steht eine Mühle im Schwarzwälder Tal“. 2018 haben wir erstmals das neuentdeckte Wildberg-Lied mit der von Peter Falk komponierten Melodie angestimmt. Noch kam es zögerlich über viele Lippen aber das wird sich mit etwas Übung sicher bald ändern.
Der Montag stand wieder ganz im Zeichen der Wildberger Kindergärten, Schulen und Vereine. Mit viel Freude zeigten sie dem Publikum, was sie extra für den Schäferlauf einstudiert hatten und bekamen dafür natürlich den verdienten Applaus. Zu Besuch waren auch die Vierbeiner der Rettungshundestaffel des DRK Calw.
Für die Unterhaltung am Abend war auch beim Schäferlauf 2018 gesorgt. Mit DJ Boa, der Münchner Zwietracht, den Nagoldtal Musikanten und den Partyfürsten war für jeden etwas geboten. Das Festzelt platze zeitweise fast aus allen Nähten. Und auch hier waren zahlreiche Helfer im Einsatz. Die Bewirtung im Festzelt und auf dem Schäferlaufplatz war gut aufgehoben in den bewährten Händen der Gesellschaft der Wildberger Vereine.
Außerhalb des Zeltes amüsierten sich die Gäste mindestens genauso gut. In dem kleinen Vergnügungspark herrschte reges Treiben, und die Stände beim Kunsthandwerker-, Bauern-, und Krämermarkt im Kloster luden zum ausgiebigen Bummeln Einkaufen und dank der Bewirtung durch die Evangelische Kirchengemeinde und die Wildberger Landwirte auch zum Verweilen ein. Für viel Begeisterung sorgte der kleine Schaubauernhof mit den vielen niedlichen Jungtieren. Der Trauerumzug des Clubs der Sackhüpfer ist aus dem Schäferlaufprogramm schon lange nicht mehr wegzudenken. Mit einem Knall endete der Schäferlauf am selben Abend schließlich ganz offiziell. Das Brillant- Feuerwerk erhellte den Nachthimmel über Wildberg und bereitete unserem Traditions- und Brauchtumsfest einen würdigen Abschluss.
Nun möchte ich noch einmal allen, auch im Namen des Gemeinderats, danken, die mitgeholfen haben den Schäferlauf 2018 auf die Beine zu stellen und zu gestalten. Alle Bürger, Vereine, Organisationen und Einrichtungen. Dazu gehören natürlich auch die Polizei, die Feuerwehr, die DLRG und das DRK. Mit ihrer Hilfe sind wir für den Notfall immer gerüstet. Noch dazu haben wir für den Schäferlauf 2018 erstmals ein Sicherheitskonzept erstellt. Im Hintergrund war eine Sicherheitszentrale eingerichtet und ständig besetzt.
Ohne ein motiviertes Mitarbeiter-Team lässt sich eine solche große Veranstaltung nicht auf die Beine stellen. Allen Mitarbeitern der Stadt, die sich für unser Heimatfest eingebracht haben, danke ich herzlich. Die großartige Zusammenarbeit aller Beteiligten hat uns ein wunderbares Fest beschert. Und ganz nach dem Motto „Nach dem Schäferlauf ist vor dem Schäferlauf“ freue ich mich jetzt schon auf das Jahr 2020.
Ihr
Bürgermeister Ulrich Bünger