Kühl und erfrischend, genau das richtige bei den (zumindest inzwischen meistens) warmen Sommertemperaturen: Das Festbier zum Schäferlauf 2024 kommt in wenigen Tagen in die Regale der regionalen Getränkehändler. Zurzeit läuft die Abfüllung der als Määh-Bier bekannten Hopfen-Köstlichkeit in der Hochdorfer Kronenbrauerei. Ab nächster Woche können die Flaschen und Kästen gekauft sowie für Vereinsfeste bestellt werden.
Bevor das Bier mit Schaf- und Schäferlauf-Bezug in den Umlauf kommt, treffen sich die Beteiligten um den Zeitpunkt der Abfüllung herum zu einer gemeinsamen „Vorstellung“ in der Hochdorfer Kronenbrauerei. Gemäß dieser liebgewonnenen Tradition genossen einige Männer und Frauen aus der Schäferlaufstadt sowie von der örtlichen Brauerei die ersten Schlucke des diesjährigen Festbieres. Das Fazit: Es schmeckt wieder einmal sehr gut und löscht den Durst!
Das Määh-Bier wird ab nächster Woche (Ende Mai) wieder in den „neuen“ Flaschen erhältlich sein. Letztes Jahr, mit der Sonderabfüllung zum Jubiläum 300 Jahre Schäferlauf Wildberg, haben die Verantwortlichen entschieden, die bisherigen Bügelflaschen an den Nagel zu hängen. So schön diese auch waren, die Nachfrage nach dem Määh-Bier hat ein Umdenken erforderlich gemacht. Immer wieder muss die Brauerei noch spontan Flaschen befüllen, um dem Durst der Kunden Rechnung tragen zu können. Mit den neuen „Standard-Flaschen“ kann die Kronenbrauerei flexibel auf die Nachfrage reagieren. Also keine Sorge: Interessierte können ruhig beherzt zugreifen, sobald das Määh-Bier im Laden steht. 15.000 Flaschen rollen derzeit über die Förderanlagen in Hochdorf.
Übrigens: Vereine und Veranstalter können das Festbier wieder für ihre Feste bestellen. Die Verantwortlichen freuen sich, wenn das Määh-Bier bei möglichst vielen Veranstaltungen vor dem Schäferlauf 2024 ausgeschenkt wird und damit auf das Heimat- und Brauchtumsfest einstimmt.
„Vielen Dank, dass das wieder so gut geklappt hat und Sie uns unterstützen“, richtete Bürgermeister Ulrich Bünger bei der offiziellen Vorstellung des Määh-Biers 2024 das Wort an die Vertreter der Hochdorfer Kronenbrauerei. Mit dem Heft zu 300 Jahre Schäferlauf habe man eine „wunderbare Festbroschüre“, aber, so Bünger mit einem Blick in die Runde: „Wir sind die Akteure von heute.“ Wenn man überlege, was alles zusammenhänge, was man brauche, wie viele Leute beim Schäferlauf mitarbeiten, damit das Fest ein Erfolg wird, könne man sich hineinversetzen, welche Herausforderung ein solches Fest früher gewesen sein dürfte, als man noch nicht über die heutigen Möglichkeiten verfügt habe.
„Für mich gibt das dem Schäferlauf nochmal eine ganz andere Wertigkeit“, befand der Wildberger Rathauschef. „Das hat sicher Engagement gebraucht, so ein Fest auf die Beine zu stellen. Von nichts kommt eben nichts, man muss sich anstrengen.“ Die Verwaltung könne für eine Veranstaltung wie den Schäferlauf lediglich den Rahmen schaffen, „aber füllen müssen ihn die Menschen“. Zu diesen Menschen, die dem Schäferlauf immer wieder aufs Neue Leben einhauchen, gehören die Freiwilligen der örtlichen Vereine, deren Vertreter ebenfalls in der Brauerei zu Gast waren. Es werde von Jahr zu Jahr auch nicht leichter, Ehrenamtliche zu finden, bemerkte Ulrich Bünger, doch ließen sich immer wieder Menschen überzeugen, mitanzupacken. Sie bilden die Vereinsgesellschaft, die 2024 wieder in bewährter Weise die Bewirtschaftung beim Schäferlauf übernehmen wird.
„Es ist nicht selbstverständlich, dass sich Menschen ehrenamtlich engagieren“, pflichtete Eberhard Haizmann wertschätzend bei. Es sei dringend erforderlich, dass die Menschen wieder an das Ehrenamt herangeführt würden, fand der Geschäftsführer. Er freute sich über die erneute Sonderabfüllung zum Schäferlauf und dankte der Schäferlaufstadt, insbesondere Abteilungsleiter Maximilian Ormos und Eberhard Fiedler, sowie den Vereinen für die „sehr gute Zusammenarbeit“.
Auf das Prädikat Immaterielles Kulturerbe sind die Verantwortlichen aller drei Schäferläufe in Baden-Württemberg besonders stolz. Bekommen habe man dieses aber nur, wie Eberhard Fiedler erklärte, weil sich im Schluss des Antrags ein Block fand, welcher die Fragen behandelte: „Wie sieht die Zukunft aus? Wie sichern wir das Historische für die Zukunft?“ Das, so der langjährige Schäferlauf-Moderator, gehe nur mit der Bevölkerung. „Nicht nur die Geschichte ist ausschlaggebend, sondern auch die Zukunft.“ Mit der Hochdorfer Kronenbrauerei habe man „einen unglaublich tollen, regionalen Partner, das kann man nicht genug wertschätzen“. Man kenne sich, sei miteinander verbunden. Das gelte auch für die Vereinsgesellschaft.
„Der Schäferlauf in Wildberg war, als ich mein Amt als Bürgermeister angetreten habe, so ein bisschen regional, nur für uns Wildberger“, erinnerte sich Ulrich Bünger. „Aber wir haben es über die Jahre geschafft, dass der Schäferlauf zu einer Marke geworden ist, zusammen mit Bad Urach und Markgröningen.“ Man habe das Fest intensiv beworben „und das ist auch wichtig, dass man Leute zusammenbringt, miteinander feiert, das ist das, was Zusammenhalt bietet“.
Besonders freute den Rathauschef, wie die Resonanz auf den Spendenaufruf für eine Skulptur zum Jubiläum des Wildberger Schäferlaufs ausfiel. Vom Gemeinderat habe die Verwaltung den Auftrag erhalten, dieses Projekt mittels Spenden und Sponsoring zu stemmen. „Ich bin dankbar“, so Ulrich Bünger, „dass wir feststellen durften, wie viele Menschen den Schäferlauf Wildberg unterstützen.“